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Zeitmanagement: So ar­bei­ten Sie schnell und konzentriert

Optimales Zeit­ma­na­ge­ment ist für al­le Fir­men­chefs wich­tig, denn sie müs­sen sich um vie­le The­men küm­mern. Die rich­ti­ge Me­tho­de hilft, Pri­o­ri­tä­ten zu set­zen. Nur wer Wich­ti­ges schnell ent­schei­det und Un­wich­ti­ges gleich de­le­giert, kann sei­nen Be­trieb souverän führen.

Text: Frank Wiercks


Ver­mut­lich ken­nt jed­er Unternehmer diese nagen­den Zweifel: Habe ich wirk­lich alles gemacht, damit das Konzept oder Ange­bot ankommt? Oder das dumpfe Gefühl der Unsicher­heit: War heute nicht noch etwas anderes zu erledi­gen? Oder all­ge­mein diese aufk­om­mende Panik angesichts noch anste­hen­der Auf­gaben: Wie soll ich das bloß schaf­fen? Berechtigte Fra­gen, die leicht exis­ten­ziellen Charak­ter annehmen. Schließlich ist der Fir­menchef, Selb­st­ständi­ge oder Freiberu­fler per­sön­lich dafür ver­ant­wortlich, dass sein Laden läuft. Und er muss bei Prob­le­men höch­st­selb­st die wirtschaftlichen Kon­se­quen­zen tra­gen. Deshalb bloggen Betrof­fene über das Risiko von Depres­sio­nen und Burn-out. Oder haben regel­recht Angst davor, Urlaub zu machen. Erk­lär­bar ist dies mit fol­gen­den Zahlen: Im Schnitt arbeit­et der deutsche Vol­lzeit­er­werb­stätige laut Sta­tis­tis­chem Bun­de­samt 41 Stun­den pro Woche. Bei jedem zweit­en Selb­st­ständi­gen sind es aber über 48 Stun­den. Dies erk­lärt, warum Zeit­man­age­ment für Selb­st­ständi­ge eine beson­ders wichtige Diszi­plin ist.

Zeitmana­ge­ment lässt sich ler­nen und optimieren

Die gute Nachricht: Zeit­man­age­ment lässt sich ler­nen und mit bes­timmten Meth­o­d­en sowie Tech­niken opti­mieren. Die weniger gute: Es gibt kein Paten­trezept. Jed­er Unternehmer muss für sich her­aus­find­en, auf welche Art er sein Zeit­man­age­ment wirk­lich nach­haltig verbessern kann. Das ist leichter gesagt als getan: Experten sprechen von rund 70 ver­schiede­nen Meth­o­d­en oder Tipps für Zeit­man­age­ment, mit denen man ganze Arbeit­stage oder auch nur kleine Teilauf­gaben struk­turi­eren kann. Aber nie­mand sollte sich von ein­er ausufer­n­den Über­sicht wie dieser abschreck­en lassen. Man muss kein Zeit­man­age­ment-Profi wer­den, um seine Tage, Stun­den und Minuten sin­nvoller einzuteilen. Als Ein­stieg ins The­ma reicht ein Grund­ver­ständ­nis dafür, dass bewusst mit der wertvollen Ressource Zeit umzuge­hen ist. Per­fek­tion­is­mus kann viel Schaden anricht­en, denn zum Zeit­man­age­ment gehört ein Gefühl für das gesunde Ver­hält­nis von Aufwand und Ergeb­nis. Fol­gen­des soll­ten Unternehmer deshalb ken­nen und verstehen.

Jeder kann sein Zeit­ma­na­ge­ment wei­ter verbessern

Nicht jed­er Unternehmer hat große Schwächen beim Zeit­man­age­ment. Im Gegen­teil: Wer sich langfristig auf eigene Rech­nung im Wet­tbe­werb behauptet, dürfte ziem­lich viel bei der Selb­stor­gan­i­sa­tion richtig machen. Zahlre­iche Fir­menchefs, Selb­st­ständi­ge oder Freiberu­fler sind in dieser Diszi­plin schon gut. Aber beim Zeit­man­age­ment gilt das Sprich­wort „Klein­vieh macht auch Mist“ eben­so wie in anderen Bere­ichen. Wer an kleinen Stellschrauben dreht und die Zeit bess­er ein­teilt sowie nutzt, macht per Sal­do erhe­bliche Fortschritte. Deshalb soll­ten sich Unternehmer mit der Frage beschäfti­gen, wie sie in dieser Diszi­plin noch bess­er wer­den. Das gilt vor allem bei typ­is­chen Symp­tomen für Zeit­man­age­ment-Prob­leme. Dazu gehört, zu Hause nicht abschal­ten zu kön­nen. Oft in Gedanken abwe­send zu sein. Keine Zeit für wichtige Pro­jek­te zu haben. Tage als chao­tisch zu empfind­en. Vorhaben nicht konzen­tri­ert zu Ende zu brin­gen. Oder Schlaflosigkeit. Wer das spürt, sollte zumin­d­est ein Zeit­man­age­ment-Selb­st­studi­um starten, am besten aber Experten für das The­ma um Rat fragen.

Wichtige Grund­sät­ze im Zeitmanagement

Selb­sterken­nt­nis ist der erste Schritt zur Besserung. Deshalb soll­ten Unternehmer ver­ste­hen, dass Zeit­man­age­ment keine reine Frage der Tech­nik ist. Es geht vielmehr um umfassendes Selb­st­man­age­ment, bei dem pri­vate und beru­fliche Ziele betra­chtet sowie Pri­or­itäten im geschäftlichen oder gesund­heitlichen Bere­ich geset­zt wer­den. Dazu gehören The­men wie das Delegieren von Auf­gaben, das Verbessern von Prozessen oder Investi­tio­nen in neue nüt­zliche Tech­nik. Damit besseres Zeit­man­age­ment als Teil eines bewussten Selb­st­man­age­ments seine pos­i­tive Wirkung ent­fal­ten kann, braucht es dann natür­lich die passenden Meth­o­d­en. Um die zu iden­ti­fizieren, gehört zur Selb­sterken­nt­nis aber auch, dass Stress und Zeit­druck eigentlich etwas Nor­males sind. Und dass jed­er Men­sch anders auf Belas­tun­gen reagiert. Wichtig ist daher die Frage nach dem Grund der Zeit­not: Ist es die eigene inef­fiziente Arbeitsweise, per­ma­nente Fremdbes­timmtheit oder ein ungün­stiges Arbeit­sum­feld? Klare Antworten darauf helfen mehr als die unre­flek­tierte Anwen­dung ver­meintlich­er Paten­trezepte. Wird Zeit­man­age­ment so bewusst betrieben, kann es Unternehmer erfol­gre­ich­er machen.

Die größten Zeit­fres­ser im Büroalltag

Wer sein Zeit­man­age­ment verbessern will, muss vor allem die größten Zeit­fress­er ken­nen. Für Büroar­beit­er nen­nt die „Kar­ri­ere­bibel“ sieben Bedro­hun­gen für effizientes Arbeit­en, mit denen ver­mut­lich schon jed­er so seine Erfahrun­gen gemacht hat.

• E‑Mails: Im Schnitt ver­brin­gen Beruf­stätige 3,2 Stun­den pro Tag mit dem Check­en beru­flich­er Nachrichten.

• Meet­ings: Rein sta­tis­tisch sitzen manche Chefs und Mitar­beit­er bis zu 19 Stun­den pro Woche in Meetings.

• Smalltalk: Durch­schnit­tlich dauern Klatsch und Tratsch im Büro jeden Tag bis zu ein­er Stunde, bei jedem fün­ften Men­schen noch länger.

• Smart­phone: Eben­falls bis zu ein­er Stunde kann der wieder­holte Blick auf den Bild­schirm inklu­sive Reak­tion nach Push-Mit­teilun­gen kosten.

• Inter­net: 80 Prozent sur­fen bis zu zwei Stun­den am Tag ohne Bezug zur Arbeit von Nachricht zu Video zu Social-Media-Kanal.

• Helfer­syn­drom: Wer ständig jeman­dem anderem hil­ft, kommt kaum noch zu sein­er eige­nen Arbeit.

• Per­fek­tion­is­mus: Wer sich in Details ver­liert, ver­schwen­det auf der Suche nach der vol­lkomme­nen Lösung viel Zeit.

ZeitmanagementZeitfresser schla­gen auch nach der Arbeit zu

Bei genauer Betra­ch­tung und unter Ein­beziehung des Pri­vatlebens lässt sich die Liste noch ver­längern: Um wieder­holte Tele­fon­störun­gen, das Auf­schieben unan­genehmer Auf­gaben, plan­los­es Arbeit­en, Unord­nung, unvor­bere­it­ete Kon­feren­zen oder den unbezähm­baren Drang, alles selb­st zu erledi­gen. Und abends zu Hause kommt dann der Griff zur Fernbe­di­enung, um vor dem Fernse­her etwas abzuschal­ten. Dabei wäre es vielle­icht bess­er, das TV-Gerät abzuschal­ten und die Zeit zu nutzen, um konkret den näch­sten Tag oder all­ge­mein sein Zeit­man­age­ment bess­er zu pla­nen. Tipps dafür gibt es genug.

Die bekann­tes­ten Me­tho­den für Zeitmanagement

Rund 70 ver­schiedene Meth­o­d­en oder Tipps für Zeit­man­age­ment sind eine ganze Menge. Ein­steiger in das The­ma kön­nen sich aber zunächst auch auf die wichtig­sten Ansätze konzen­tri­eren. Dazu zählen das Pare­to-Prinzip, die ABC-Analyse, die ALPEN-Meth­ode, das Eisen­how­er-Prinzip, die Kan­ban-Tafel oder die Pomodoro-Tech­nik. Was ihm am besten weit­er­hil­ft, muss jed­er Unternehmer für sich entschei­den. Dabei gilt für alle Meth­o­d­en: Man sollte sie ver­ste­hen, ernst nehmen, verin­ner­lichen und im All­t­ag möglichst kon­se­quent anwen­den. Wer sein Zeit­man­age­ment mit ein­er Herange­hensweise verbessern will, die ihm eigentlich gar nicht liegt, betreibt Zeitver­schwen­dung auf hohem Niveau.

Priorisieren mit dem Pareto-Prinzip

Dem auf ver­schieden­ste The­men angewen­de­ten Pare­to-Prinzip liegt fol­gende Annahme zugrunde: 80 Prozent des über­haupt möglichen Erfol­gs lassen sich mit 20 Prozent des Gesam­taufwands erre­ichen. Von 80 auf 100 Prozent Erfolg zu kom­men, erfordert die restlichen 80 Prozent an Aufwand. Das ist – betreibt man nicht ger­ade ein Atom­kraftwerk, wo nur Null-Fehler-Tol­er­anz das Über­leben sichert – unwirtschaftlich. Will sagen: Per­fek­tion­ierung ist Zeitver­schwen­dung. Wer Zeit sin­nvoll nutzen will, set­zt Pri­or­itäten und erledigt die grundle­gen­den, wichti­gen, großen Dinge, statt sich in Kleinigkeit­en zu ver­lieren. Beispiel E‑Mail: Drin­gende Nachricht­en beant­wortet man sofort. Weniger wichtige schickt man zur Weit­er­bear­beitung an einen Vertreter oder erledigt sie später. Unwichtige kom­men in den Papierko­rb. Keines­falls rech­net es sich, durch­dachte Ablagesys­teme für unwichtige Mails für den Fall zu schaf­fen, dass man sie später braucht. Sie sind entwed­er wichtig oder weniger wichtig – also per­sön­lich oder von einem Vertreter bear­beit­et wor­den. Das per­fek­te Auf­be­wahren unwichtiger Nachricht­en ist ein Parade­beispiel für Zeitverschwendung.

Perfektionismus sa­bo­tiert ef­fi­zien­tes Zeitmanagement

Prinzip­iell lässt sich das Pare­to-Prinzip auch im Zeit­man­age­ment umset­zen. Allerd­ings ist es psy­chol­o­gisch anspruchsvoll, sich ger­ade als Unternehmer darauf einzu­lassen, dass Dinge nicht hun­dert­prozentig gemacht wer­den. Zwin­gend ist eine Def­i­n­i­tion, was wichtige Auf­gaben sind, die es als Erste zu erledi­gen gilt, welche Aspek­te eines The­mas nicht voll aus­gear­beit­et wer­den müssen oder an wen der Fir­menchef weniger wichtige The­men delegiert. Dazu empfehlen sich die durch­dachte Verteilung von Auf­gaben­bere­ichen – für das Delegieren – sowie pri­or­isierte To-do-Lis­ten – zum konkreten Bear­beit­en. Aus den Pri­or­itäten inner­halb ein­er Auf­gabe und der Abstu­fung ver­schieden­er Auf­gaben nach Wichtigkeit ergibt sich automa­tisch der Tage­s­plan zum sin­nvollen Zeit­ein­satz. Zur Kon­trolle sollte schriftlich fest­ge­hal­ten wer­den, wie lange etwa eine Besprechung oder Ange­bot­ser­stel­lung gedauert hat. Das hil­ft nicht nur bei der Kostenkalku­la­tion, son­dern mit­tel­fristig auch bei der Tage­s­pla­nung. Dauert eine Besprechung immer länger als gedacht, muss sie kürz­er wer­den – oder länger eingeplant.

Delegieren ler­nen mit der ABC-Analyse

Die ABC-Analyse unter­schei­det zwis­chen sehr wichti­gen, wichti­gen und weniger wichti­gen Auf­gaben. Dabei unterteilen sich die Kat­e­gorien wie folgt:

• A‑Aufgaben muss in der Regel der Unternehmer selb­st erledi­gen. Er sollte max­i­mal zwei bis drei solch­er The­men pro Tag ein­pla­nen und dafür höch­stens die Hälfte sein­er Arbeit­szeit vorse­hen. Diese Auf­gaben sind wichtig und dringend.

• B‑Aufgaben haben eine durch­schnit­tliche Bedeu­tung und lassen sich zumin­d­est teil­weise delegieren. Hier soll­ten eben­falls max­i­mal drei The­men am Tag geplant wer­den, mit einem gesamten Zeitaufwand von etwa ein­er Stunde. Diese Auf­gaben lassen sich auch zu einem späteren Zeit­punkt bearbeiten.

• C‑Aufgaben sind alle Tätigkeit­en, die nicht sehr wichtig sind. Solche Rou­tin­ear­beit­en verur­sachen den weitaus größten Anteil der anfal­l­en­den Arbeit, lassen sich aber weitest­ge­hend delegieren.

Anhand der einzel­nen Buch­staben erhal­ten die einzel­nen Auf­gaben nun eine Rei­hen­folge. Grund­sät­zlich kom­men die C‑Aufgaben zum Schluss.

Wichtige Auf­ga­ben in leis­tungs­star­ke Zei­ten legen

Sin­nvoll ist, bei der ABC-Analyse ein durch­dacht­es Sys­tem aufzubauen und es durch die Kette der Beteiligten zu denken. Was muss der Chef selb­st machen, was kann er an wen delegieren? Und was muss sein Stel­lvertreter machen, was kann dieser delegieren? Dass der Unternehmer beispiel­sweise keine Doku­mente selb­st kopiert, sollte klar sein. Ohne sen­si­blen Inhalt gibt es aber auch keinen Grund, warum immer seine Sekretärin kopieren sollte. Oft kön­nte dies einem Auszu­bilden­den oder Prak­tikan­ten über­lassen wer­den. So wird das Zeit­man­age­ment durch die Hier­ar­chieebe­nen opti­miert. Wer mit der ABC-Analyse zurechtkommt, kann durch präzise Zei­tangaben sein Zeit­man­age­ment weit­er verbessern. Wann wird etwas erledigt und wie lange darf es dauern? Wichtig ist dabei, für A‑Aufgaben nicht nur genug Zeit einzu­pla­nen, son­dern sie auch in jene Zeiträume zu leg­en, in denen man am
leis­tungs­fähig­sten ist.

Den nächsten Tag pla­nen mit der ALPEN-Methode

Die ALPEN-Meth­ode stammt vom Zeit­man­age­ment-Experten Lothar Sei­w­ert. Sie kann helfen, den Arbeit­stag zu pla­nen sowie die eigene Arbeitsweise zu opti­mieren. Der Unternehmer soll dafür am Vor­abend die näch­sten 24 Stun­den so struk­turi­eren, dass sich alle notwendi­gen Auf­gaben ohne Zeit­druck erledi­gen lassen. Das erfordere kaum Zeit und sei bess­er, als erst mor­gens den Tag zu pla­nen. Dann lenken oft schon beim ersten Schritt ins Büro so viele Dinge den Chef ab, dass er gar nicht mehr zum Pla­nen kommt. Zwar lassen sich so nur Tage und keine Wochen oder Monate pla­nen – dafür passiert zu viel Uner­wartetes. Trotz­dem ist die ALPEN-Meth­ode sin­nvoll: Sie bietet einen leicht­en Ein­stieg ins Zeit­man­age­ment. „Manche Men­schen wollen sich nicht fes­tle­gen, spon­tan und flex­i­bel bleiben“, meint Sei­w­ert. „Aber wir soll­ten unsere Arbeit­szeit pla­nen, so wie wir Aut­o­fahrten pla­nen: Wir fahren nicht ein­fach drau­f­los und merken auf hal­ber Strecke: Mist, falsche Rich­tung. Wir pla­nen vorher eine Route.“

Verschiedene Me­tho­den mit­ein­an­der kombinieren

Die Abkürzung ALPEN ste­ht für

• Auf­gaben auf­schreiben. In die To-do-Liste gehört alles, was am näch­sten Tag zu tun ist – inklu­sive Mit­tagessen und dem, was am abge­laufe­nen Tag nicht erledigt wurde.

• Länge schätzen. Für jede Auf­gabe ist festzuhal­ten, wie lange sie erfahrungs­gemäß dauert. So entste­ht ein real­is­tis­ch­er Plan, in dem die Stunde nicht 120 Minuten hat.

• Pufferzeit ein­pla­nen. Laut Sei­w­ert sollte die Hälfte der ver­füg­baren Zeit fest ver­plant wer­den. Der Rest wird für Unvorherge­se­henes und soziale Aktiv­itäten gebraucht.

• Entschei­dun­gen tre­f­fen. Zur Pla­nung gehört Pri­or­isierung: Was muss mor­gen sein, was lässt sich auf näch­ste Woche ver­schieben. Hier helfen Pare­to oder ABC-Analyse.

• Nachkon­trolle. Ver­schieben heißt nicht auf die lange Bank schieben. Darum ist zu kon­trol­lieren, ob vom Vortag über­tra­gene Auf­gaben noch aktuell sind oder gestrichen wer­den kön­nen. Falls nicht, gilt es, die Pri­or­itäten zu überprüfen.

Wichtigkeit und Dring­lich­keit nach dem Eisenhower-Prinzip

Als Klas­sik­er des Zeit­man­age­ments gilt das Eisen­how­er-Prinzip, benan­nt nach dem US-Präsi­den­ten. Es han­delt sich um eine Vier-Felder-Matrix mit den Dimen­sio­nen „Wichtigkeit“ und „Dringlichkeit“. Eine Auf­gabe gilt dann als wichtig, wenn sie der Ziel­er­re­ichung dient. Und sie ist dann dringlich, wenn sie an einem bes­timmten Ter­min in der nahen Zukun­ft erledigt sein muss. Daraus ergeben sich vier Kategorien:

• Wichtig und dringlich: Was zur Erre­ichung von Zie­len von höch­stem Wert ist, wird sofort selb­st erledigt. Nur wer sich selb­st um diese Auf­gaben küm­mert, ist sich­er, dass sie wirk­lich erledigt wurden.

• Wichtig, aber nicht dringlich: Auch darum küm­mert sich der Chef selb­st. Es reicht aber, einen genauen Zeit­punkt für die Erledi­gung dieser Auf­gaben zu setzen.

• Dringlich, aber nicht wichtig: Diese Auf­gaben sollen zeit­nah erledigt wer­den, kön­nen aber an Mitar­beit­er delegiert werden.

• Wed­er wichtig noch dringlich: Was wed­er der Ziel­er­re­ichung dient noch in einem bes­timmten Zeitraum erledigt sein muss, bleibt bei Über­las­tung ein­fach liegen.

Zeit im Team pla­nen mit der Kanban-Tafel

Die Kan­ban-Tafel stammt ursprünglich aus der Autoin­dus­trie: Toy­ota hat damit die Lagerbestände reduziert und den Pro­duk­tion­s­ablauf opti­miert. Mit der Meth­ode lassen sich aber generell zahlre­iche, oft par­al­lel ablaufende Arbeitss­chritte überwachen beziehungsweise Fortschritte doku­men­tieren. Die Kan­ban-Tafel zeigt sehr über­sichtlich, in welchem Sta­di­um sich ein Prozess ger­ade befind­et. In der Fer­ti­gung ist der Vorteil, dass sich mögliche Eng­pässe frühzeit­ig erken­nen und beheben lassen. Aber auch das Zeit­man­age­ment prof­i­tiert von dieser Art der Visu­al­isierung. Dafür wird die Kan­ban-Tafel in die drei Spal­ten „Zu erledi­gen“, „In Arbeit“ und „Erledigt“ unterteilt. In der jew­eili­gen Spalte kleben Haft­no­ti­zen mit Auf­gaben. Wer das Sys­tem ver­fein­ern will, kann den Auf­gaben ver­schiedene Far­ben geben, die die jew­eilige Dringlichkeit sym­bol­isieren. So ist etwa auf einen Blick zu erken­nen, ob wichtige Dinge noch unerledigt sind, während bere­its an weniger wichti­gen gear­beit­et wird. Die Kan­ban-Tafel erle­ichtert vor allem das Pri­or­itäten- und Zeit­man­age­ment in Teams.

ZeitdruckPersönliches Arbeiten op­ti­mie­ren mit der Pomodoro-Technik

Neben diesen über­greifend­en Herange­hensweisen ans umfassende Zeit­man­age­ment gibt es auch zahlre­iche Meth­o­d­en, wie sich einzelne Auf­gaben effizien­ter erledi­gen lassen. Dazu zählt etwa die soge­nan­nte Pomodoro-Tech­nik. Hier­bei wird der Aufwand zur Bear­beitung von Auf­gaben mit ganz ein­fachen tech­nis­chen Hil­f­s­mit­teln erfasst und doku­men­tiert, was wiederum die weit­ere Pla­nung und durch häu­figere Pausen zugle­ich die geistige Beweglichkeit verbessern soll. Die Auf­gabe wird in Arbeitss­chritte von jew­eils 25 Minuten unterteilt – wenn der Weck­er klin­gelt, fol­gt zwin­gend eine fünfminütige Pause. Nach vier Abschnit­ten fol­gt eine län­gere Pause von 20 Minuten. In der Pla­nungsphase wird eine pri­or­isierte Auf­gaben­liste für den Tag erstellt. Ist eine Auf­gabe erledigt, fliegt sie von der Liste, was ein Erfol­gs­ge­fühl gibt. Die zur Dauer der Bear­beitung erfassten Dat­en helfen, kün­ftig den Zeitaufwand bess­er zu pla­nen. Wichtig ist, keine Ablenkung zuzu­lassen, son­dern etwa Anrufer auf die Mail­box zu lenken und erst später zurück­zu­rufen – das erhöht die Qual­ität der Arbeit und der erfassten Daten.

Technische Hilfs­mit­tel für Zeitmanagement

• Klas­sis­che Zeit­pla­nung auf Papi­er; diverse Anbi­eter vertreiben immer noch Arbeit­shil­fen und Check­lis­ten, mit denen sich der Tag organ­isieren lässt.

• All­ge­mein für diese Auf­gabe entwick­elte Soft­ware, die oft aus den Vor­la­gen der papier­basierten Lösun­gen ent­standen ist und sie um weit­ere Funk­tio­nen ergänzt.

• Lösun­gen, die auf einzel­nen Ansätzen zum Zeit­man­age­ment basieren und deren Herange­hensweise etwa in Form von Kalen­der und To-do-Lis­ten abbilden.

• Umfassende Lösun­gen, bei denen ver­schiedene Meth­o­d­en oder Tech­niken zum Zeit­man­age­ment inte­gri­ert sind und sich neben Pare­to auch Mindmap­ping findet.

• Cloud-Lösun­gen, die selb­st nur Ter­mine ver­wal­ten, aber mit aus­ge­feil­teren Soft­warepaketen gekop­pelt wer­den kön­nen und so stets nutzbar sind.

Generell wer­den viele Ideen zum besseren Zeit­man­age­ment wie etwa Pomodoro in Apps ver­packt. Ob man damit zurechtkommt und die Funk­tio­nen wirk­lich helfen, muss aber jed­er selb­st aus­pro­bieren – nicht zulet­zt mit Blick auf die tech­nis­che Umge­bung und die Frage, ob weit­ere Nutzer einge­bun­den wer­den sollen.


Bei Fra­gen sprechen Sie uns gerne an.


Quelle: www.trialog-unternehmerblog.de, Her­aus­ge­ber: DATEV eG, Nürnberg

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